2020 stößt mir zunehmend unangenehm auf als das Jahr der angeblichen (oder wenigstens gefühlten) Alternativlosigkeit.
Wenn ich einen Euro bekommen würde für jedes Mal, an dem ich in diesem Jahr schon Sätze gehört habe wie „Es muss halt sein.“ oder „Es geht halt nicht anders.“, dann wäre ich vermutlich reich.
Dabei ist es doch ganz einfach:
Es geht immer auch anders. Wir haben nur möglicherweise Angst vor den Konsequenzen.
Denn jedes Handeln, jedes Denken, jedes Fühlen, hat immer viele Alternativmöglichkeiten – meist wesentlich mehr, als wir auf den ersten Blick sehen.
Und wer weiß, vielleicht sind unter diesen Alternativen auch welche, mit deren Konsequenzen du deutlich glücklicher wärst als mit denen des Offensichtlichen, Naheliegenden oder Einfachen?
Dich auf Alternativlosigkeit zurückzuziehen, schränkt unnötig ein. Es macht deine Welt enger und enger, weil der Korridor deines Handelns, Denkens und Fühlens damit immer schmaler wird.
Stattdessen: Gelegentlich mal ein Schrittchen zurücktreten. Die Entscheidungen und Wünsche anderer kritisch hinterfagen.
Auch deine eigenen Entscheidungen, Gedanken und Gefühle kritisch hinterfragen. Sie mit Humor nehmen und überlegen, was sonst noch möglich wäre – und dann die wirklich beste Alternative auswählen.
Das alles im Bewusstsein, dass es immer Alternativen gibt – und dass die Konsequenzen, vor denen du Angst hast, vielleicht nur in deinem Kopf existieren.
Foto:Vladislav Babienko
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