In einem gewissen Sinne sind wir ja alle Verkäufer.
Ob du als Lehrerin deinen Schülern Begeisterung an Schillers Werken vermitteln willst… ob du als Therapeutin deine Patienten zu einem gesünderen Lebensstil bringen möchtest… ob du als Vater deine Kinder dazu bringen willst, ihr Zimmer ordentlich zu halten… oder ob du im Büro Kunden oder den eigenen Chef mit einer Präsentation von deinen Ideen überzeugen möchtest…
Im Alltag sind wir andauernd damit beschäftigt, anderen unsere Ideen und Vorstellungen zu „verkaufen“. Und dabei fragen wir uns leider viel zu selten:
„Wie lautet meine Kernaussage? Warum ist sie wichtig? Und wie kann ich sie am besten vermitteln?“
Auf diesen drei einfachen Fragen basiert das Buch „Zen oder die Kunst der Präsentation“ von Garr Reynolds.
Vordergründig geht es dabei darum, im geschäftlichen Umfeld gute (oder wenigstens bessere) Folienpräsentationen zu halten. Aber wie so oft trügt der erste Schein auch bei diesem Buch… Hinter dieser Fassade steckt nämlich noch eine ganze Menge mehr – unter anderem ein paar wichtige Konzepte, die wir alle verinnerlichen sollten, um zu besseren „Verkäufern“ in unserem Alltag zu werden.
Aber bevor ich mehr hierzu verrate, solltest du zuerst wissen, worum es überhaupt geht…
Garr Reynolds wendet die Zen-Prinzipien
- Fokus auf das Wesentliche,
- Einfachheit und
- Visuelle Klarheit
so anschaulich und überzeugend auf Folienpräsentationen an, dass man sofort Lust bekommt, seine eigenen Präsentationen zu überarbeiten (oder neue zu erstellen).
„Zen oder die Kunst der Präsentation“ predigt aber nicht nur einfache und klare Präsentation, sondern setzt sie selbst auch mit ansprechender und klarer Darstellung und vielen hilfreichen Illustrationen um. Da macht schon das Durchblättern Freude…
Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Buch hier überhaupt vorstellen soll. Schließlich handelt es sich, zumindest vordergründig, um ein Buch über Folienpräsentationen im geschäftlichen Umfeld. Und während das sicher viele von euch betrifft, hat es doch nicht allzuviel mit den Kernthemen von Weg der Offenen Türen zu tun.
Drei Gründe haben mich schließlich dazu bewogen, diesen Text heute zu schreiben:
- „Zen oder die Kunst der Präsentation“ ist an für sich ja schon ein „Transfer-Buch“ – es nimmt Ideen und Kerngedanken des Zen und überträgt sie auf Folienpräsentationen.
Dieser Aspekt macht es besonders leicht, die Ideen und Konzepte in diesem Buch auch auf andere Bereiche zu übertragen. Beispielsweise auf Blogs oder Webseiten, auf jede Form von Unterricht, … – überall da, wo wir Menschen von etwas überzeugen wollen (egal ob mit oder ohne Folienpräsentation) regt „Zen oder die Kunst der Präsentation“ zum Nachdenken und zum Besser Machen an.
- Gleichzeitig ist es aber auch auf der Meta-Ebene sehr inspirierend, diesen überzeugenden Transfer von Grundprinzipien auf ein völlig anderes Thema zu sehen.
Denn damit stellt sich direkt auch die Frage: Welche Grundprinzipien gibt es in deiner und meiner Arbeit, und wie können wir sie überzeugend auf andere Bereiche übertragen?
-
Und schließlich ist „Zen oder die Kunst der Präsentation“ ganz einfach ein schönes Buch.
Leider ist das ja heutzutage nicht mehr selbstverständlich. In Zeiten, in denen manche Bücher auf besserem Toilettenpapier gedruckt werden… in denen manchmal so offensichtlich am Lektorat gespart wurde, dass es schon weh tut… in denen kaum jemand sich noch die Zeit und Mühe macht, seine Ideen auch ansprechend zu präsentieren… da sticht es einfach heraus, mit wieviel Liebe dieses Buch aufgelegt wurde.
Wenn du zu den Menschen gehörst, die gerne in einem Buch blättern, einfach weil es schön ist, sich gut anfühlt oder gut riecht, dann wirst du an diesem Buch deine Freude haben.
Notiz am Rande: Die Aufmachung wurde, soweit ich das sehen kann, vom englischen Original übernommen, hier geht das Lob also an den New Riders Verlag. Aber auch den dpunkt.verlag, der die deutsche Ausgabe herausgibt, möchte ich hier explizit lobend erwähnen:
Bei meinem ersten Exemplar hat sich innerhalb weniger Seiten die Leimung am Buchrücken gelöst. Meine Buchhandlung hat das Buch sofort umgetauscht, aber auch das nächste Exemplar hat nur wenige Seiten länger durchgehalten.
Eine Anfrage per Email an den Verlag ergab eine sehr prompte und freundliche Antwort und ein neues Buch kostenlos per Post. Bei diesem Buch hält die Leimung bis jetzt auch sehr gut, die beiden ersten müssen also aus einer „Montags-Charge“ gewesen sein. An dieser Stelle deshalb ein dickes Lob an den dpunkt.verlag für den tollen Kundendienst!
Nun denn… nach all den Lobeshymnen stellt sich die Frage, für wen „Zen oder die Kunst der Präsentation“ geeignet ist.
Für manche von euch ist es sicher beruflich interessant (vor allem für die, die oft PowerPoint-Präsentationen vorbereiten oder halten müssen).
Vor allem aber finde ich die Umsetzung der zugrundeliegenden Zen-Konzepte auf eine ganz praktische Anwendung (= Folienpräsentationen) ungeheuer anregend und spannend. Wer dieses Buch mit wachem Auge und kreativem Geist liest, findet ganz sicher auch viele Anregungen für seinen eigenen Alltag, auch wenn darin eher weniger Folienpräsentationen vorkommen…
Was will ich eigentlich darstellen, was GENAU will ich nach außen tragen? Erst wenn du das weißt, kannst du dir überlegen, WIE du es am besten darstellst.
Und eine Lektion ist vielleicht für uns alle die Wichtigste: Was will ich eigentlich darstellen, was GENAU will ich nach außen tragen? Erst wenn du das weißt, kannst du dir überlegen, WIE du es am besten darstellst.
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