Im Moment liegt sehr viel in der Luft.
Und nein, damit meine ich nicht die Gülle, die der Bauer demnächst wieder, wie in jedem Frühjahr, auf den Wiesen hier in der Nähe ausbringen wird (vermutlich auch in diesem Jahr wieder zuverlässig in einer längeren Ostwind-Phase, so dass man die frische Landluft auch wirklich im ganzen Ort genießen kann… ;-) )
Im Moment liegt, im übertragenen Sinn, sehr viel in der Luft. Viele Emotionen, viel Wut, Ärger, Angst. Viele Gedanken, Sorgen, Hoffnungen und Grübeln.
Bis zu einem gewissen Grad ist das ganz normal: Wo Menschen sind, sind auch Gedanken und Gefühle. Und manche von uns sind sensibler als andere und nehmen all das auch eher wahr.
Doch durch alles, was in den letzten Jahren geschehen ist, haben sich diese ganzen Emotionen, Gedanken, all der Abfall und Ausstoß, der uns unsichtbar umgibt, noch vervielfacht – und belasten damit inzwischen nicht mehr nur sensible Gemüter, sondern legen sich wie ein Schleier aus Saharastaub über uns alle.
Aber ebenso, wie es bewährte Mittel gibt, um sichtbaren Schmutz zu entfernen, gibt es auch bewährte Mittel, um diesen unsichtbaren „Schmutz“ auf uns und um uns herum loszuwerden – nur leider kennt diese Mittel kaum jemand.
Heute stelle ich deshalb ein solches Mittel vor, das, regelmäßig angewendet, den Raum um dich herum sehr effektiv „reinigt“: die sogenannte Judson-Übung, die eine interessante Geschichte hat…
Woher stammt die Judson-Übung?
Woher die Übung ursprünglich stammt, oder wer sie entwickelt hat, ist unklar. Klar ist allerdings, dass Abby A. Judson die Übung Ende des 19. Jahrhunderts erstmalig aufgeschrieben und veröffentlicht hat.
Abby Judson war eine spiritualistisches Medium in den USA des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Sie veröffentlichte die (kreativerweise nach ihr benannte) Übung erstmals 1891 in ihrem Pamphlet „Development of Mediumship by Terrestrial Magnetism“, und diskutierte sie dann 1894 in ihrem Buch „The Bridge Between Two Worlds“ noch einmal ausführlich.
Gelernt hat sie diese Übung, so erfahren wir jedenfalls aus ihren Schriften, 1888 von einem Dr. H.W. Abbott, der wiederum die Übungen von einem gewissen Osseweago lernte, der vor 16.400 Jahren König von Atlantis war.
Ob Dr. Abbott sich einen Scherz mit seiner Patientin erlaubt hat, oder ob er daran tatsächlich glaubte; von wem er diese Übungen gelernt oder wie er sie entwickelt hat… oder ob es Dr. Abbott vielleicht gar nicht gab, und Ms. Judson ihrer eigenen Übung damit nur einen etwas dramatischeren Anstrich gab…
… schlussendlich spielt all das eigentlich keine Rolle – die Übung funktioniert, ob sie nun von einem Arzt des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde, von einem spiritualistischen Medium, oder von einem König von Atlantis… ;-)
Wiederentdeckt wurde die Judson-Übung von John Michael Greer, der sie dann in leicht modifizierter Form auf seinem englischen Blog veröffentlichte.
Wie funktioniert die Judson-Übung?
Die Judson-Übung besteht aus fünf sehr einfachen Schritten, die jeder innerhalb kürzester Zeit lernen kann:
1. Reinigen und auflösen
Im ersten Schritt werden der Raum um dich herum und dein eigenes Energiefeld von negativen und unerwünschten Energien befreit – von all dem energetischen Schlick, der sich angesammelt hat.
2. Erdenergie aufnehmen
Im zweiten Schritt nimmst du positive Energie aus der Erde auf,
3. Sonnenenergie aufnehmen
… und im dritten Schritt positive Energie „von oben“, von der Sonne.
4. Den Raum um dich herum mit diesen Energien füllen
Danach füllst du den Raum um dich herum und dein eigenes Energiefeld mit diesen positiven Energien.
5. Versiegeln
Am Ende versiegelst du dein Energiefeld.
Konkret sieht das dann so aus:
1. Stehe so, dass du nach Norden schaust (die ungefähre Richtung genügt, es muss nicht auf die letzten paar Grad genau sein). Strecke die Arme seitlich aus, mit den Handflächen nach unten. Drehe dich mit ausgestreckten Armen dreieinhalb (3,5) Mal um die eigene Achse, und zwar gegen den Uhrzeigersinn (links herum).*
Konzentriere dich beim Drehen darauf, alle unerwünschten und negativen Energien von dir wegzuschieben.
Am Ende stehst du so, dass du nach Süden schaust.
2. Strecke die Arme waagrecht nach vorne aus und spreize die Finger. Schließe die Augen und beuge den Kopf leicht nach vorne. Verlagere dein Gewicht auf deine Fußballen und Zehen (du musst nicht ganz auf den Zehenspitzen stehen – es geht nicht darum, deine Balance zu trainieren!).
Stell dir in dieser Position vor, wie du die positiven Energien aus der Erde aufnimmst und wie sie dich füllen.
3. Öffne die Augen und drehe dich im Uhrzeigersinn (nach rechts)* wieder nach Norden. Ab jetzt drehst du dich nur noch im Unrzeigersinn.
Wenn du nach Norden stehst, hebst du die Arme senkrecht nach oben und schaust nach oben. Drehe dich sehr langsam einmal im Uhrzeigersinn, bis du wieder nach Norden stehst. Stell dir dabei vor, wie du die positiven Energien und den Segen von oben, von der Sonne aufnimmst und wie sie sich in dir verteilen.
Wenn du möchtest und das für dich passend ist, kannst du dabei ein kurzes Gebet sprechen.
4. Strecke deine Arme wieder zur Seite aus, mit den Handflächen nach unten, und dreh dich viereinhalb (4,5) mal im Uhrzeigersinn. Stell dir dabei vor, wie du dich selbst und dein Energiefeld bzw. deine Aura in die positiven Energien einwickelst, die du in den letzten beiden Schritten aufgenommen hast.
Am Ende stehst du wieder nach Süden gerichtet.
5. Streiche mit deiner „positiven“ Hand (meist deine starke Hand bzw. Schreibhand) dreimal über das andere Handgelenk und die andere Hand, und zwar nicht direkt auf der Haut, sondern ein paar Zentimeter darüber, vom Unterarm zu den Fingerspitzen. Die andere Hand wird dabei mit der Handfläche nach oben (zur streichenden Hand) hin gehalten.
Danach machst du das gleiche dreimal mit der anderen Hand.
Das war’s. Wie gesagt, es ist eine einfach und simple Übung, die jeder in kurzer Zeit lernen kann.
Und ja, ich weiß, dass man sich am Anfang ein wenig seltsam dabei vorkommt. ;-)
Aber wie gesagt, die Übung funktioniert. Und, nur unter uns: Als Kind hast du dich doch auch oft um dich selbst gedreht und dabei die Arme ausgestreckt, oder? Und dabei ging es dir sehr wahrscheinlich nicht schlechter als heute…
* „Im Uhrzeigersinn“ und „gegen den Uhrzeigersinn“ kannst du dir so vorstellen, dass jemand das Ziffernblatt einer Uhr auf den Boden gemalt hat. Wenn du nach unten schaust, bewegen sich die Zeiger dieser aufgemalten Uhr im Uhrzeigersinn, und du bewegst dich zuerst in die andere Richtung, und ab Schritt 3. dann in die gleiche Richtung wie sie.
Wie wirkt die Judson-Übung?
Die Judson-Übung wirkt hauptsächlich auf der energetischen Ebene, aber auch auf negative Gedanken und Gefühle, die „in der Luft hängen“. Sie löst diese negativen Energien auf und füllt dein Energiefeld und deine Umgebung mit positiven Energien, die von unten, von der Erde, und von oben, von der Sonne oder höheren Mächten, aufgenommen werden.
Durch die Energien aus beiden Richtungen werden du und dein Energiefeld nicht nur gründlich gereinigt, sondern auch ausbalanciert.
Was werde ich spüren?
Vielleicht ein Kribbeln, Wärme oder eine ähnliche Empfindung. Sehr wahrscheinlich aber am Anfang einfach gar nichts. Das macht aber nichts: Die Übung wirkt, ob du körperlich etwas spürst oder nicht.
(Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du im Lauf der Zeit anfängst wahrzunehmen, wie die Energien fließen – auch das ein schöner Nebeneffekt.)
Wie oft muss ich die Übung machen?
Da die Welt um uns herum im Moment so voll ist mit energetischen Schlick, der zudem immer wieder und wieder neu aufgefüllt wird, genügt es nicht, diese Übung nur einmal zu machen.
Stattdessen solltest du sie täglich wiederholen, und zwar ein- bis zweimal am Tag.
Die meisten Effekte daraus stellen sich erst im Lauf der Zeit ein. D.h. wenn du am Anfang nicht gleich eine Verbesserung merkst, dann liegt das einfach daran, dass manche Dinge ihre Zeit brauchen.
Deshalb empfehle ich dir, die Judson-Übung über mindestens einen Monat hinweg regelmäßig ein- bis zweimal täglich auszuführen, bevor du die Effekte beurteilen kannst.
Aber auch nach längerfristiger Praxis stellen sich immer noch wieder neue, positive Effekte ein…
Wer kann die Übung machen?
Die Übung wurde nach ihrer Veröffentlichung auf John Michael Greers Blog von vielen Menschen ausprobiert, auch von Kindern und Jugendlichen, und scheint bisher von allen gut vertragen worden zu sein.
Allerdings gilt wie bei jeder Übung, die das Energiefeld des Körpers beeinflusst: Du bist selbst dafür verantwortlich, was du tust. Falls du irgendwelche negativen Effekte bei dir feststellen solltest, dann solltest du die Judson-Übung erst weiterführen, wenn du den Grund dafür herausgefunden und gegebenenfalls beseitigt hast (z.B. Reaktionen mit anderen Übungen oder Dingen, die ebenfalls einen Einfluss auf dein Energiesystem haben).
Foto: Mark Timberlake bei Unsplash
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