Wenn du meine Sandburg kaputt machst, mach ich deine kaputt!
Oder, in einer unter Großen beliebteren, weil rational und „erwachsen“ scheinenden Version:
Wenn ich das nicht darf, dann darf der das aber auch nicht!
Dieses beliebte Sandkastenspiel kennst du sicher. In deinem Kopf läuft das dann zum Beispiel so ab:
Du darfst etwas nicht. Es ist verboten, nicht erlaubt, nicht zulässig.
Oder vielleicht ist es auch nur einfach nicht akzeptiert, es wird davon abgeraten, man soll es nicht tun.
Und dann kommt doch einfach jemand anderes und tut es!
Der nimmt sich ein Recht heraus, das du dir nie herausnehmen würdest!
Ist das nicht frech?
Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht aller regelkonform handelnden Menschen?
Am Ende werden uns allen dadurch noch mehr Einschränkungen auferlegt, wird noch mehr verboten – nur weil dieser Trottel sich nicht an die Regeln gehalten hat!
Sollte der nicht in seine Schranken verwiesen werden, und zwar so richtig? Und die Konsequenzen seines Handelns möglichst hart spüren?
Kommt dir diese oder ähnliche Gedanken aus dem beliebten Sandkastenspiel bekannt vor?
Nein?
Das dachte ich mir… Nun, wenn du so nie denken oder fühlen würdest, dann kann ich nur eins sagen:
Herzlich willkommen im elitären Club der menschlichen Roboter! ;-)
Und für alle anderen Leser, die einfach auch nur Menschen sind – und ja, die wie Menschen manchmal neidisch sind, manchmal missgünstig, manchmal empört, und die ganz menschlich manchmal überreagieren:
Wenn du dich das nächste Mal bei solchen Gedanken ertappst… wenn du wieder mal in dieses Sandkastenspiel gleitest, in dieses „Wenn ich das nicht darf, darf der aber auch nicht!“…
… dann frag dich mal, ob du dich wirklich über den anderen und sein Verhalten ärgerst – oder über dich selbst und dein eigenes Verhalten?
Foto: Pichara Bann bei Unsplash
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