Neulich, eine 24-Stunden-Wanderung…
Falls du das Konzept nicht kennst: Menschen treffen sich, um gemeinsam innerhalb von 24 Stunden eine bestimmte Strecke zu wandern. Schlaf ist dabei, je nach Streckenlänge, optional.
Stattdessen: viele Kilometer, viele Höhenmeter. Anstrengend, schweißtreibend, und – aus Erfahrung – machbar. Die Hürde ist mehr im Kopf als in den Beinen.*
(Obwohl die Beine irgendwann auch wehtun… ;-) )
Aber jeder**, mit dem ich vorher darüber gesprochen habe, sagte fast wortwörtlich das Gleiche: „Das würde ich NIE schaffen!“
Nun sind die meisten dieser Menschen nicht weniger sportlich als ich. Oder als einige andere Menschen, die da mitgelaufen sind. Will sagen: Wenn ICH ohne vorheriges Training eine bestimmte Strecke schaffe, dann würden viele andere das auch schaffen.
Trotzdem ist die erste, spontane Reaktion bei den meisten „Das würde ich nie schaffen!“.
Warum eigentlich?
Irgendwo in meinem Kopf ist da ein „Wissen“ über das, was ich schaffen kann. Und irgendwo in deinem Kopf ist ein „Wissen“ über das, was du schaffen kannst.
Aber offensichtlich greifen diese Limits zu kurz. Unsere Grenzen sind dehnbarer, als wir glauben.
Oder anders gedacht: Was könntest du alles erreichen, wenn du nicht sicher „wüsstest“, dass du es nie schaffen wirst?
* Ja, es gibt körperliche Grenzen. Teilweise werden bei solchen Wanderungen Strecken gelaufen, von denen ich mir tatsächlich nicht sicher bin, ob ich sie ohne vorheriges Training durchhalten würde.
Aber ich kann das sagen, weil ich aus Erfahrung weiß, wieviel ich tatsächlich schon geschafft habe, und wieviel „Luft nach oben“ dabei noch war… Und ich kann auch aus Erfahrung sagen, dass selbst solche noch längeren Strecken allemal einen Versuch wert wären. Es ist erstaunlich, wieweit man über seine eigenen (angenommenen) Grenzen hinauskommen kann.
Wovon ich hier spreche, sind aber gemäßigte Strecken, die durchschnittlich fitte, gesunde, aber nicht speziell trainierte Erwachsene bei solchen Wanderungen tatsächlich regelmäßig durchhalten.
** Ich geb’s zu: „Jeder“ ist eine schamlose, effekthascherische Übertreibung.
Tatsächlich haben ein paar Menschen gar nichts gesagt (was sie gedacht haben, will ich vielleicht gar nicht wissen).
Einer ist selbst schon einmal eine 24-Stunden-Wanderung mitgelaufen und weiß deshalb, dass er es schafft.
Und eine, eine einzige, hat ganz spontan über längere Wanderungen nachgedacht. (Nur zu, Frau B.! Machbar ist es, und Sie haben ja selbst gesehen, wieviel Endorphin dabei ausgeschüttet wird… ;-) )
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