Manche Dinge im Leben verändern sich, und du rechnest damit.
Als Kind bist du von allein gewachsen. Irgendwann war deine Schulzeit beendet. Wenn du Kinder bekommen hast, dann haben sich dein Alltag und dein Tagesablauf damit geändert.
Manche Dinge im Leben verändern sich, weil du eine Veränderung willst.
Deine Hochzeit. Der neue Job. Die Scheidung.
Manche Dinge verändern sich überraschend, und manchmal nicht zum Guten.
Der Tod eines lieben Menschen. Die Entlassung. Eine schwere Krankheit.
Und manchmal verändern sich Dinge ganz leise, still und heimlich.
Das sind dann die Veränderungen, die aus dir selbst heraus kommen, und die du zuerst vielleicht gar nicht bemerkst.
Erst irgendwann wird dir bewusst, dass du mit deinen alten Freunden eigentlich nicht mehr viel anfangen kannst. Dass du einfach kein Interesse mehr hast an Hard Rock-Konzerten (oder an Operetten). Dass dich dein Lieblingsbuch inzwischen kalt lässt.
Das sind die Veränderungen, mit denen du dich selbst überraschst. Eigentlich eine schöne Sache, oder? Dass du dich nach all diesen Jahren mit dir selbst immer noch selber überraschen kannst… ;-)
Aber die Versuchung ist groß, diese inneren, stillen Veränderungen an Maßstäben und Erwartungen zu messen, die ihnen und dir selbst nicht gerecht werden.
Erkennen kannst du das an Gedanken wie „Ich muss aber…“. Oder „Ich habe das angefangen, also…“. Oder „Ich mochte noch nie…/schon immer…“. Oder „Ich bin ein…“.
Kannst du diese Erwartungen ganz bewusst loslassen und stattdessen andere, entspanntere Maßstäbe an dich und deine Veränderung anlegen?
Wenn dir etwas gestern wichtig war…
… dann muss es dir heute oder morgen nicht mehr wichtig sein. Das ist in Ordnung.
Es ist aber genauso in Ordnung, wenn es dir immer noch wichtig ist.
Nur weil dir etwas gestern wichtig war, darf es dir heute immer noch wichtig sein.
Wenn dir etwas gestern wichtig war…
… und es ist dir heute nicht mehr wichtig, dann bedeutet dass nicht, dass es gestern falsch war, oder dass du einen Fehler gemacht hast.
Es bedeutet einfach nur, dass sich etwas in dir geändert hat.
Gestern war es gut und richtig, aber das war gestern. Und heute ist heute.
Wenn dir etwas gestern nicht wichtig war…
… dann bedeutet das nicht, dass das für alle Zeiten so bleiben wird.
Wenn du schon „weißt“, wie alles ist, kannst du dich nicht verändern.
Lass dich gerade auf diese Sache noch einmal unbeschwert und neugierig ein. Wer weiß, vielleicht ist es genau das, was du heute oder morgen brauchst?
Und vielleicht stellst du auch fest, dass es immer noch nicht zu dir passt – auch das ist in Ordnung…
Foto: Etienne Boulanger
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